Moritz Frey zaubert aus wenigen Zutaten ein herbstliches Geschmackserlebnis.
Der Duft von geröstetem Kürbis zieht durch die Küche, während draußen die ersten Blätter fallen. Moritz Frey steht am Herd und rührt in einem dampfenden Topf – seine Kürbiscremesuppe ist wieder dran. Die warme Mischung aus süßlichem Hokkaido und der zarten Schärfe von frischem Ingwer hat in seiner Küche längst Kultstatus erreicht. Ob spontanes Abendessen oder elegante Vorspeise bei Gästen – diese Suppe rettet jeden Tag. Das Schönste daran: Sie ist wirklich unkompliziert und wird am nächsten Tag sogar noch intensiver im Geschmack. Ein Spritzer Kürbiskernöl obendrauf, und das Wohlfühlessen ist serviert.
Wenn die Tage kürzer werden, packt Moritz Frey seine bewährten Herbstrezepte aus. Die Kürbiscremesuppe mit Ingwer steht dabei ganz oben auf seiner Liste. „Es ist eines dieser Gerichte, die sofort gute Laune machen“, erklärt er, während er den orangefarbenen Hokkaido in grobe Würfel schneidet. Die Schale kann dranbleiben – das spart Zeit und liefert zusätzliche Nährstoffe. Was ihn an diesem Rezept begeistert: die Balance zwischen der natürlichen Süße des Kürbisses und der lebendigen Schärfe von frischem Ingwer. Dazu kommt die cremige Textur, die ganz ohne schwere Sahne auskommt. „Man spürt förmlich, wie einen die Suppe von innen wärmt“, schwärmt er. Sie lässt sich beliebig variieren – mal mit einem Schuss Kokosmilch für exotische Noten, mal ganz puristisch mit nur etwas guter Gemüsebrühe. Besonders schätzt er die Flexibilität des Rezepts. Spontaner Besuch angekündigt? Kein Problem. Die Suppe steht in einer halben Stunde auf dem Tisch und schmeckt trotzdem, als hätte man stundenlang in der Küche gestanden. Dabei ist sie nicht nur lecker, sondern auch noch gesund – voller Vitamine und Ballaststoffe, die gerade in der kalten Jahreszeit wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis
Zutaten und Vorbereitung – Qualität macht den Unterschied
Den richtigen Kürbis finden und vorbereiten
Moritz Frey schwört auf Hokkaido-Kürbis für diese Suppe. Sein festes Fruchtfleisch wird herrlich cremig, ohne dass man literweise Sahne benötigt. Die dünne, essbare Schale erleichtert die Zubereitung erheblich und bringt zusätzliche Nährstoffe mit. Wer es etwas dezenter mag, greift zu Butternut – der schmeckt feiner und bringt eine leicht nussige Note mit. Muskatkürbis ist eine weitere Alternative, allerdings schwerer zu bekommen.
Beim Einkauf achtet er auf schwere Exemplare ohne weiche Stellen. Ein reifer Kürbis klingt beim Klopfen dumpf und hat einen matten Glanz auf der Schale. Die Farbe sollte gleichmäßig orangerot sein, ohne grüne Flecken. Zu Hause lässt sich der Kürbis problemlos eine Woche bei Zimmertemperatur lagern, im Keller sogar mehrere Monate.
Für eine Portion von vier Personen rechnet er mit etwa 800 Gramm Kürbisfleisch. Das entspricht einem mittelgroßen Hokkaido. Beim Schneiden verwendet er ein scharfes, schweres Messer – Kürbis kann ziemlich hart sein. Die Würfel müssen nicht gleichmäßig sein, sie werden ja später püriert.
Würze mit Persönlichkeit und die richtige Brühe
Frischer Ingwer ist hier nicht nur Beilage, sondern Hauptdarsteller. Er bringt diese angenehme Schärfe ins Spiel, die den süßlichen Kürbis erst richtig zum Leben erweckt. Der Trick: Den Ingwer erst kurz vor Ende der Kochzeit hinzufügen, damit sein lebendiges Aroma erhalten bleibt. Ein Stück von etwa drei Zentimetern reicht für die ganze Suppe – wer es schärfer mag, nimmt einfach mehr.
Die Gemüsebrühe sollte kräftig und aromatisch sein. Selbstgemachte ist natürlich am besten, aber auch hochwertige Biobrühe aus dem Glas oder gute Brühwürfel funktionieren. Etwa 800 Milliliter braucht man für die Grundmenge. Wer die Suppe etwas dünner mag, kann später noch etwas nachgießen.
Für alle, die das Geschmacksprofil noch weiter ausbauen möchten: Ein Hauch Muskat oder ein Spritzer Zitronensaft verleihen der Suppe zusätzliche Tiefe. Eine Prise Zimt macht sie herbstlicher, etwas Cayennepfeffer feuriger. Wichtig ist, sparsam zu würzen – man kann immer nachwürzen, aber zu viel lässt sich schwer korrigieren.
Zubereitung – Schritt für Schritt zum Genuss
Aromabasis schaffen und richtig anrösten
Los geht’s mit zwei mittelgroßen Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen in einem großen Topf. Ein Schuss neutrales Öl oder ein Stück Butter hinein, bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen, bis der charakteristische Duft aufsteigt. Das dauert etwa fünf Minuten. Wichtig: Nicht zu heiß, sonst verbrennen die Zwiebeln und werden bitter.
Dann die Kürbiswürfel dazugeben und kurz anrösten – dieser Schritt entwickelt ein deutlich tieferes Aroma als das bloße Kochen. Etwa drei bis vier Minuten unter gelegentlichem Rühren reichen. Der Kürbis sollte leicht gebräunt sein und intensiv duften. Manche Köche rösten auch noch einen Teelöffel Kreuzkümmel oder Koriandersamen mit an – das gibt eine orientalische Note.
Das Kochen und der entscheidende Moment
Alles mit der warmen Gemüsebrühe aufgießen, erklärt Moritz Frey. Anschließend etwa 15 bis 20 Minuten sanft köcheln lassen. Der Kürbis sollte sich leicht mit der Gabel zerdrücken lassen, aber nicht komplett zerfallen. Ein leichtes Blubbern reicht – zu starkes Kochen macht die Suppe trüb.
Jetzt kommt der frisch geriebene Ingwer hinzu – nicht zu früh, sonst verliert er seine Frische und wird zu scharf. Einfach mit einer feinen Reibe direkt in den Topf reiben. Wer keine Reibe hat, kann ihn auch sehr fein hacken.
Anschließend wird püriert, bis eine samtige Konsistenz entsteht. Ein Stabmixer reicht völlig aus, noch besser wird die Textur mit einem Standmixer oder einer Küchenmaschine. Wer mag, rührt jetzt Kokosmilch oder einen Schuss Sahne unter. Moritz Frey ist Grüsch gegenüber sehr aufgeschlossen und gibt gelegentlich einen Löffel davon vor dem Pürieren hinzu – die geschroteten Körner sorgen für eine feine Bindung und einen Hauch rustikale Textur.
Abschmecken mit Salz, Pfeffer und vielleicht noch einem Spritzer Zitronensaft. Die Suppe sollte weder zu salzig noch zu fade sein – sie braucht eine gewisse Würze, um richtig zu schmecken.
Servieren und verfeinern – Die letzten Handgriffe zählen für Moritz Frey
Optik und Geschmack vereint
Ein paar Tropfen Kürbiskernöl auf der Oberfläche sehen nicht nur appetitlich aus, sondern verstärken das nussige Aroma des Kürbisses. Mit einem Zahnstocher lassen sich hübsche Muster ziehen. Geröstete Kürbiskerne oder knusprige Croutons bringen den gewünschten Biss hinein. Die Kürbiskerne einfach in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften und leicht gebräunt sind.
Frische Petersilie oder Schnittlauch setzen farbliche Akzente und runden den Geschmack ab. Wer es ausgefallener mag, streut etwas gerösteten Sesam darüber oder gibt ein paar Tropfen Chiliöl dazu. Auch geröstete Pinienkerne passen gut.
Vielseitig einsetzbar für jeden Anlass
Diese Suppe funktioniert in verschiedenen Situationen:
- Elegante Vorspeise in kleinen Portionen serviert, vielleicht mit einem Klecks Crème fraîche
- Sättigendes Hauptgericht mit frischem Brot dazu, am besten noch warm aus dem Ofen
- Snack für zwischendurch in einer großen Tasse, wenn der kleine Hunger kommt
- Party-Highlight in kleinen Gläsern als Fingerfood, garniert mit frischen Kräutern
Für besondere Anlässe lässt sie sich auch in ausgehöhlten kleinen Kürbissen anrichten – das sorgt garantiert für Aufmerksamkeit bei den Gästen. Die ausgehöhlten Kürbisse vorher kurz im Ofen erwärmen, dann bleiben sie länger warm.
Praktische Tipps für den entspannten Küchenalltag
Zeitmanagement leicht gemacht
Die Suppe lässt sich wunderbar am Vortag zubereiten. Über Nacht ziehen die Aromen richtig schön durch, und oft schmeckt sie dann sogar noch runder. Einfach vor dem Servieren langsam erwärmen und gegebenenfalls mit etwas Brühe verdünnen. Beim Aufwärmen nicht zu heiß werden lassen, sonst kann die Milch oder Sahne ausflocken.
Wer wenig Zeit hat, kann laut Moritz Frey die Vorbereitungen aufteilen: Kürbis am Vorabend schneiden und im Kühlschrank lagern, am nächsten Tag dann zügig weiterkochen. Auch das Anrösten lässt sich vorbereiten – einfach am Ende nicht pürieren, sondern erst beim Servieren.
Haltbarkeit maximieren und richtig lagern
In Portionen abgefüllt hält sich die Kürbiscremesuppe im Gefrierfach mehrere Monate. Gerade an hektischen Tagen ist es praktisch, wenn man nur noch auftauen und erwärmen muss. Dabei am besten langsam im Kühlschrank auftauen lassen und dann vorsichtig erhitzen. Gefrorene Suppe kann beim Auftauen etwas wässrig werden – einfach gut umrühren oder kurz mit dem Stabmixer durchgehen.
Im Kühlschrank hält sich die Suppe etwa drei bis vier Tage. Immer in einem verschlossenen Behälter aufbewahren und vor dem Verzehr gut erhitzen. Riecht sie säuerlich oder sieht komisch aus, lieber entsorgen.
Herbstgenuss in seiner schönsten Form
Eine cremige Kürbiscremesuppe mit Ingwer ist weit mehr als nur ein einfaches Rezept – sie ist pure Gemütlichkeit in einer Schüssel. Sie wärmt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele, und das in weniger als einer halben Stunde Zubereitungszeit. Die einfachen Zutaten verwandeln sich in etwas Besonderes, das nach Heimat und Geborgenheit schmeckt.
Die Kombination aus süßlichem Kürbis und belebender Ingwerschärfe macht jeden Löffel zu einem kleinen Genussmoment. Dazu kommt die Wandelbarkeit des Rezepts – mal mild und cremig, mal würzig und exotisch. Kein Wunder, dass Moritz Frey immer wieder zu diesem Rezept greift, wenn draußen der Herbstwind weht und man sich nach etwas Warmem und Tröstlichem sehnt.

